Der Zusammenbruch des Mittelabschnitts: Unterschied zwischen den Versionen

Aus 57.Infanterie-Division
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ständig vermindern müssen. Die Zahl der Verbände der Heeresgruppe Mitte war anfangs 1944 auf 34 zurückgegangen.
 
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oder 80 Meter nur ein Soldat zum Einsatz. Generalfeldmarschall Kluge schrieb an Hitler: "Allein bei der Heeresgruppe Mitte fehlen
 
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200.000 Mann. Kein Heerführer ist in der Lage, Ihnen verbindliche Zusicherungen zu geben, daß eine Katastrophe vermieden werden
 
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|width="20%" valign="top" | im Juni 1944 ||width="80%" valign="top" colspan="2" | Am 22.Juni 1944 brach im Mittelabschnitt der Ostfront, zwischen Polozk, Witebsk und dem Pripjet, eine Offensive ungeheuren Ausmaßes los. Auf 500 km Breite wurde die dünne deutsche Front aufgerissen und in unzählige kleine Kessel zerspalten. Gegen 34 Divisionen der Heeresgruppe Mitte und deren einzige Panzerdivision setzten die Sowjets 140 Infanteriedivisionen und 43 Panzerbrigaden ein!
  
Die Heeresgruppe Mitte war aller Befehlsmöglichkeiten beraubt und brach zusammen. Die letzte Phase des Krieges hatte begonnen. Hitlers großdeutsche Herrschaft brach zusammen.
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Und dann gingen in großem Umfang deutsche Generäle in sowjetische Gefangenschaft ( Erdmannsdorf, Bamler, Hitter, Traut, Gihr, Trowitz usw.). Zwanzig Generäle wurden von der Roten Armee in 17 Tagen gefangen genommen!

Aktuelle Version vom 8. Oktober 2011, 11:30 Uhr

Die Gründe für die Schwäche der Wehrmacht im Mittelabschnitt

Aufgrund der heftigen Kämpfe im Südabschnitt der Front hatte man Zahl und Kampfstärke der Truppen an den anderen Frontabschnitten ständig vermindern müssen. Die Zahl der Verbände der Heeresgruppe Mitte war anfangs 1944 auf 34 zurückgegangen.

Die Divisionen hatten Frontabschnitte von 25, 30 oder gar 50 Kilometer Breite zu verteidigen. In vorderster Linie kam auf 50 oder 80 Meter nur ein Soldat zum Einsatz. Generalfeldmarschall Kluge schrieb an Hitler: "Allein bei der Heeresgruppe Mitte fehlen 200.000 Mann. Kein Heerführer ist in der Lage, Ihnen verbindliche Zusicherungen zu geben, daß eine Katastrophe vermieden werden kann...."

Im Frühjahr erschienen die ersten Rekruten des Jahrganges 1926 an der Ostfront, teilweise noch nicht einmal 18 Jahre alt! Die Ersatzteile und neues Material wurden immer schlechter, da wichtige Rohstoffe (Nickel, Mangan usw.) fehlten. Durch die Vernichtung der rumänischen Erdölfelder waren Treibstoffe außerordentlich knapp.

Mitte Juni 1944 verwickelten Partisanen die deutschen Truppen in 3.500 einzelne Gefechte und führten 10.500 Sprengungen durch.



Die Heeresgruppe Mitte wird von der Roten Armee überrannt

im Juni 1944 Am 22.Juni 1944 brach im Mittelabschnitt der Ostfront, zwischen Polozk, Witebsk und dem Pripjet, eine Offensive ungeheuren Ausmaßes los. Auf 500 km Breite wurde die dünne deutsche Front aufgerissen und in unzählige kleine Kessel zerspalten. Gegen 34 Divisionen der Heeresgruppe Mitte und deren einzige Panzerdivision setzten die Sowjets 140 Infanteriedivisionen und 43 Panzerbrigaden ein!

Die Heeresgruppe Mitte war aller Befehlsmöglichkeiten beraubt und brach zusammen. Betroffen von dieser Entwicklung war auch die 57. Inf.Div., die im Rahmen der massiven Angriffsoperationen der Roten Armee bei Mogilew zerschlagen wurde.

Die letzte Phase des Krieges hatte begonnen. Hitlers großdeutsche Herrschaft brach zusammen.

Und dann gingen in großem Umfang deutsche Generäle in sowjetische Gefangenschaft ( Erdmannsdorf, Bamler, Hitter, Traut, Gihr, Trowitz usw.). Zwanzig Generäle wurden von der Roten Armee in 17 Tagen gefangen genommen!

Die Zeitung "Freies Deutschland", die in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern auslag, brachte die Brustbilder der gefangenen Generäle in langen Streifen von Gesichtern....

Diese Generäle verfassten dann einen gemeinsamen Aufruf. Federführend war damals der Generalleutnant Bamler. Man traf dabei folgende Festlegungen:

- Entschlossene Trennung von Hitler, - Ablehnung der Durchführung von Befehlen, - Sofortige Einstellung des Kampfes, - Grundsatz: Gewalt mit Gewalt beantworten

Generalleutnant Vincenz Müller hatte diesen Weg bereits vor der Gefangennahme eingeschlagen! Er hatte mit Tagesbefehl vom 8.7.44 den versprengten und verwaisten Soldaten der 4. Armee befohlen, den Widerstand einzustellen und sich der Roten Armee geordnet zu ergeben.

"Schluß mit dem aussichtslosem Blutvergießen" - hatte er als stellvertretender Führer des XII. A. K. geschrieben.


(Es wurden Auszüge verwendet aus "Der Zweite Weltkrieg, Band 3" Verfasser: Raymond Cartier, Lingen Verlag 1967 und "Odyssee in Rot", Verfasser Heinrich Gerlach, Verlag Büchergilde Gutenberg)


Juni - September 1944