Div.Nachsch.Tr.157: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Februar 2013, 18:37 Uhr
Vorbemerkungen
Die Nachschubeinheiten der Wehrmacht waren von ausschlaggebender Bedeutung für den Kriegsverlauf. Deshalb verwundert es schon, dass dieser Truppenteil in der Geschichtsschreibung wenig Beachtung fand.
Bei der Planung der Feldzüge ab 1939 wurde der Nachschub mitunter als zweitrangig angesehen; man beschäftigte sich im Oberkommando der Wehrmacht lieber mit der Ausarbeitung von großräumigen Angriffsoperationen. Hitler, der ja selbst von sich sagte, dass er Probleme der Zukunft nicht zu Ende denke, legte wohl keinen gesteigerten Wert darauf, die Logistik ebenfalls umfassend planen zu lassen. Er ahnte vielleicht, dass er dann mit Einwendungen seines Planungsstabes konfrontiert werden könnte, was die "Machbarkeit" des Nachschubs in den Weiten Russlands betraf. Solche Diskussionen waren ihm ganz offensichtlich zuwider und ein Hemmschuh bei der schnellen Planung seiner Angriffskriege. So wurde der Nachschub zu einem vernachlässigten "Stiefkind" der Planer im Oberkommando der Wehrmacht! Während der sogenannten Blitzkriege - bis zum Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion - gab es wegen der „Übersichtlichkeit der Kriegsschauplätze“ keine einschneidenden Nachschubprobleme. In der Sowjetunion bekam die Wehrmacht wegen der Größe des Landes erhebliche Versorgungs- und Nachschubprobleme. Man verfügte kaum über eine ausgeklügelte Logistik, um die kämpfenden Truppen ausreichend und schnell zu versorgen. Die endlosen Weiten des Landes hatte man gänzlich unterschätzt. Der Mangel an Bahnlinien, Straßen oder befahrbarer Wege war ein riesengroßes Problem. Hinzu kamen die Wetter- und Wegeverhältnisse in den eroberten und sich endlos hinziehenden Gebieten. Schon bald nach Beginn des Feldzuges im Osten wurden hinter der Front eingesetzte Partisanenverbände der Sowjetunion ein Problem für den Nachschub. Da Nachschubtruppen gerade im Hinblick auf Partisanenverbände und Überfälle durch gegnerische Einheiten mit Risiken behaftet sind, ging man deshalb im 20. Jahrhundert dazu über, auch die Nachschubtruppe zu bewaffnen und wenigstens in Grunddisziplinen des Infanteriekampfes auszubilden. Trotzdem waren die Verluste bei Einheiten des Nachschubs im Zweiten Weltkrieg stets überproportional hoch. Auch die Nachschubtruppen litten während des ganzen Krieges an der mangelnden Motorisierung. Wie im I. Weltkrieg musste der Nachschub z.T. auch mit Pferden bewältigt werden; dies galt vor allem für alle Divisionen ab der 3. Welle. Den schnellen Truppenteilen (Panzerdivisionen und Panzergrenadierdivisionen) konnte der Nachschub vielfach nicht zeitgerecht bereit gestellt werden. Des Öfteren mussten deshalb Angriffsoperationen abgebrochen werden, weil es an Munition, Treibstoff und allen anderen Versorgungsgütern fehlte. Letztendlich scheiterte die Wehrmacht auch deswegen im Osten, weil die Nachschuborganisation nicht mehr dem Stand der damaligen Wehrtechnik entsprach. Die Planer im Oberkommando der Wehrmacht gingen ursprünglich davon aus, dass die Eisenbahn bei diesem Krieg nicht mehr eine herausragende Rolle für den Nachschub spielen würde und überwiegend Lastwagentransporte nötig seien. Dieser Planungsfehler entfaltete vor allem in der Sowjetunion seine negativen Folgen. Erst die Nachschubprobleme an allen Fronten zwangen zu einer Änderung dieser Strategie: 1942 begann das größte Lokomotivbauprogramm der Eisenbahngeschichte. Man produzierte die sogenannten Kriegslokomotiven der Baureihe 42 und 52 – vereinfachte und technisch robuste Dampflokomotiven, die problemlos bis weit in die Nachkriegszeit - z. B. in der damaligen DDR und der Sowjetunion - weiter verwendet wurden. Von der Baureihe 42 wurden insgesamt rund 1.100 und von der Baureihe 52 rund 6.200 Lokomotiven produziert.
Div. Nachsch. Tr. 157Divisions-Nachschubführer 157 Aufgestellt am 26. August 1939. Am 15. Oktober 1942 in Kommandeur der Infanterie-Divisions-Nachschubtruppen 157 umbenannt. Im Juni 1944 bei Mogilew vernichtet.
Die Div.Nachsch.Tr.157 hatte die 57. ID (volle Kampfstärke als Division der 2. Welle: 15.300 Mann, 4854 Pferde, 393 PKW, 509 LKW, 497 Krafträder, 3 Panzerspähwagen, 823 bespannte Fahrzeuge) zu versorgen. Len Deighton beschreibt in seinem Buch "Blitzkrieg" den täglichen Bedarf einer Division der 1. Welle, die mit einem Personalstand von 17.000 Soldaten etwas größer ist, wie folgt: 53 Tonnen Heu und Hafer 54 Tonnen Verpflegung (einschl. des Brennstoffes zum Kochen) 20 Tonnen Benzin und eine Tonne Schmierstoffe 10 Tonnen Artilleriematerial 12 Tonnen anderes Material zusätzlich Munition und das persönliche Gepäck der Soldaten Dem Divisions-Nachschubführer 157 unterstanden für die Versorgung der 57. ID folgende Einheiten: 8 kl. Kraftwagen-Kolonnen (30 t) l kl. Kraftwagen- Kolonne für Betr. Stoff (25 cbm) Werkstattkompanie (mot) Nachschubkompanie (mot) (Quelle: Lexikon der Wehrmacht) Aus dem umfangreichen Nachlass des Kommandeurs der Div.Nachsch.Tr.157 (Freiherr Robert von Grießenbeck) ist es uns möglich, diverse Dokumente zu veröffentlichen, die ohne weitere Erläuterungen aussagefähig sind! Danach folgen Bilder aus dem Fotoarchiv des Freiherr R. von Grießenbeck zum Nachschub in Polen und Frankreich. Die Bilder mit LKWs und PKWs verdeutlichen die damalige Typenvielfalt - auch bei den Nachschubeinheiten der Wehrmacht. Vielfach handelte es sich gar nicht um Fahrzeuge der Wehrmacht im eigentlichen Sinne, sondern um beschlagnahmte Privatfahrzeuge, die noch in ihrer Originallackierung zum Fronteinsatz kamen. Interessant ist vor allem der PKW im Vordergrund des Bildes Nr.3 - ein BMW vom Typ 326, ein Fahrzeug der damaligen "gehobenen Mittelklasse", das jedoch alles andere als "kriegstauglich" war. Dies sind Fakten, die unter Beweis stellen, dass die Motorisierung der Wehrmacht bereits bei Kriegsbeginn Mängel aufwies! Dass sich die Div.Nachsch.Tr.157 nicht nur um den reinen Nachschub zu kümmern hatte, ersieht man aus der nachfolgenden "Offiziersstellenbesetzung". Danach waren bei diesem Truppenteil auch Ärzte für Humanmedizin, Tierärzte und als Beamte des gehobenen Dienstes Zahlmeister eingesetzt. | |
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Kommandeure
Ab Aufstellung: Major Freiherr von Grießenbeck, Robert, ab 8.6.41 pers. Adj. GenFM Leeb, HGr. Nord;
ab 8.8.41: Major Sachs
Major Schütz
Oberstleutnant Rößler
Erfasste Soldaten der Div.Nachsch.Tr. 157
Name | Geb.-Dat. | Dienstgrad | Einheit | ? | gefallen, vermisst, verstorben |
---|---|---|---|---|---|
Aich, Josef | 19.04.1895 | Hauptmann d.R. | Adjutant/Div.Nachsch.Tr.157 | ? | ? |
Anzenhofer, Andreas | 09.09.1909 | ? | 1.San.Kp.157/Div.Nachsch.Tr.157 | vermisst | Januar 1943 Orshechnoye bei Woronesch |
Drappeldrey, Alois | 26.11.1900 | ? | Vet.Kp.157/Div.Nachsch.Tr.157 | gefallen | 20.01.1943 Raum Gorshechnoye bei Woronesch |
Engelmann, Karl | 31.03.1910 | Gefreiter | Sanko.2/175/Div.Nachsch.Tr.157 | verstorben | 01.11.42 H.V.Pl. Woronesch |
Fehlauer, Josef | 12.05.1910 | Schütze | Div.Nachsch.Tr.157 | gefallen | 12.02.1943 bei Subotyno |
Ganz, Ludwig | 03.03.1903 | Obergefreiter | Bäcker.Kp.157/Div.Nachsch.Tr.157 | vermisst | 28.01.1943 Gebiet Woronesch |
Geiger, Peter | 05.11.1919 | Sanitätsgefreiter | 1.San.Kp.57/Div.Nachsch.Tr.157 | vermisst | August 1943 Raum Borisowka |
Gertje, Johann | 26.02.1904 | Unteroffizier | 5.Fahrschw./Div.Nachsch.Tr.157 | vermisst | 01.01.1943 Raum Kursk |
Gerstmeyer, Karl | 05.02.1913 | ? | 1.San.Kp.157/Div.Nachsch.Tr. 157 | vermisst | Januar 1943 Raum Gorshechnoye bei Woronesch |
Freiherr von Grießenbeck, Robert | 12.02.1891 | Major | Komm./Div.-Nachsch.Tr.157 | überlebt | 05.08.1966 |
Heckl, Georg | 13.04.1910 | ? | 1.Kl.Kw.Kol/Div.Nachsch.Tr.157 | vermisst | März 1943 bei Woroshba |
Hurler, Josef | 26.11.1915 | ? | 1.Kl.Kw.Kol./Div.Nachsch.Tr.157 | gefallen | 29.01.1943 Raum Goshechnoye bei Woronesch |
Krug, Michael Dr. | 06.07.1899 | Oberveterinär | Vet.Kp.157/Div.Nachsch.Tr. 157 | ? | ? |
Nagler, Lorenz | 03.01.1914 | Obergefreiter | 5.FahrKol./Div.Nachsch.Tr.157 | überlebt | ? |
Ott, Nikolaus | 20.05.1896 | Hauptmann d.R. | Div.Nachsch.Tr. 157 | ? | ? |
Rauh, Alois | 07.06.1914 | ? | 1.Fahrschwdr./Div.Nachsch.Tr.157 | gefallen | 12.02.1945 |
Rößler, Erich | 11.02.1892 | Oberstleutnant | Komm./Nachsch.Tr.157 | vermisst | Juli 1944 bei Beresino |
Rosenmayr, Franz Dr. | ? | Stabsarzt | Div.Nachsch.Tr. 157 | ? | ? |
Schorer, Max Dr. | 17.11.1894 | Stabsarzt | Div.Nachsch.Tr. 157 | ? | ? |
Schorer, Johann | 11.10.1920 | Obergefreiter | 5.FahrKol./Div.Nachsch.Tr.157 | gefallen | 18.10.1943 bei Michailowka/Tscherkassy |
Schulz, Dr. | ? | Stabsarzt | Div.Nachsch.Tr. 157 | ? | ? |
Tiszauer, Michael | 23.01.1905 | Stabsfeldwebel | 3.Fahrschwdr./Div.Nachsch.Tr.157 | vermisst | 17.02.1944 im Raum Tscherkassy |
Wiedemann, Alfons | 07.02.1909 | ? | Div.Nachsch.Tr.157 | vermisst | 18.06.1944 |
Feldpostnummern (FPN)
Teileinheit | FPN | Zeitraum |
---|---|---|
Kdr. (Stab) | 02251 | bis 09.44 |
1.Kl.Kw.Kol. | 00132 | bis 09.43 |
1.FahrKol. | 38113 | ab 06.43 - bis 01.44 |
1.Fahrschwdr. | 19198 10704 |
ab 12.43 - bis 06.44 ab 06.44 bis 09.44 |
2.Kl.Kw.Kol. | 23315 | bis 09.43 |
2.FahrKol. | 36730 | ab 08.43 - bis 01.44 |
2.Fahrschwdr. | 00671 | ab 01.44 bis 06.44 |
3.Kl.Kw.Kol. | 27669 | bis 08.43 |
3.FahrKol. | 36864 | ab 06.43 - bis 01.44 |
3.Fahrschwdr. | 10704 | ab 01.44 bis 06.44 |
4.FahrKol. | 38113 19198 |
bis 06.43 ab 04.43 bis 12.43 |
5.FahrKol. | 36730 00671 |
bis 08.43 ab 07.43 bis 01.44 |
6.FahrKol. | 36864 10704 |
bis 06.43 ab 07.43 bis 12.43 |
7.FahrKol. | 19198 | bis 04.43 |
8.FahrKol. | 00671 | bis 07.43 |
9.FahrKol. | 10704 | bis 07.43 |
10.Kl.Kw.Kol. | 22286 | bis 09.43 |
Kraftf.Kp. | 00132 | ab 09.43 bis 06.44 |
Kraftf.Kp.157 | 08455 | bis 02.45 |
Verw.Kp.157 (auch verpfl.Amt 157) |
27379 | bis 09.44 |
Nachsch.Kp.157 | 19214 | bis 07.44 |
Kw.Werkstatt.Kp.157 | 19960 | bis 02.45 |
Bäcker.Kp.157 | 10618 | bis 10.44 |
Schlächter.Kp.157 | 04515 | bis 10.44 |
Vet.Kp.157 | 12808 | bis 02.45 |
Feldpostamt 157 | 09515 | bis 12.44 |
1.San.Kp.57 | 15328 | bis 09.44 |
2.San.Kp.57 | 15900 | bis 09.44 |
1.Kr.Kw.Zug 157 | 14720 | bis 06.44 |
2.Kr.Kw.Zug 157 | 17099 | bis 09.44 |
Feldlazarett 157 | 04321 | bis 05.45 |